Donnerstag, 10. August 2017

Sommersaiten

Mein typisches Jahr:
1.Winter - ziemlich ruhig
2.Frühling- es füllt sich
3.Sommer- Festivalzeit
4.Herbst- Hochsaison für Konzerte
Und ab und zu fragt mich jemand, ob und wann ich eigentlich Urlaub mache....

In den letzten 8 Wochen habe ich über zwanzigmal in fremden Betten geschlafen: Bettwäsche, die nach mir nicht bekanntem Waschmittel duftet, Matratzen unterschiedlichster Härtegrade, unbekanntes Frühstück - und diesen Sommer viermal Zeitverschiebungen von mehr als 6 Stunden.

Da gibt für mich keine größere Erholung als zuhause zu sein, ohne Wecker zu leben, regelmäßig in den Sport zu gehen und zu kochen, was mir gut tut. Und im Sommer hat mein Büro Pause, man erreicht sowieso niemanden, ich kann also in Ruhe neue Programme vorbereiten und einfach nur Gitarre spielen!

So ergibt sich eine krasse Achterbahn aus höchster emotionaler Exposition auf der Bühne und dem Rückzug in die Stille der Regeneration, die auf lange Sicht einen surrealen Schwebezustand kreiert, genau wie die ständige Unsicherheit einer freischaffenden Künstlerexistenz langfristig zu einer Form von Stabilität wird.
Und immer wieder die Dankbarkeit für dieses spannende Leben voller Momente tiefen Glücks, es gibt für mich nichts Schöneres, als auf einer Bühne zu spielen und meine Musik mit den Zuhörern zu teilen...

Also bedeutet Sommer für mich vor allem Musik: Musik auf der Bühne und Musik hier zuhause!

(on stage in Beijing July 2017)

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Tourleben als Stresstest

Wenn schon Social Media, dann richtig!
Also handgepostet,dann beobachtet, reagiert, kommentiert und gedankt!

Doch was passiert dann, wenn einen das RL, in diesem Fall das Tourleben so richtig erwischt?
In den letzten 8 Wochen habe ich in sechs Ländern auf drei Kontinenten drei verschiedene Programme gespielt, nebenbei neue Programme für November vorbereitet, Visa organisiert, Impfungen aufgefrischt- und plötzlich schrumpft die Zeit am Computer auf irgendwas rund um null.

Und ich betreue ja nicht nur meine eigenen Präsenzen, sondern auch noch die SocialMedia-Kanäle vom FTKB und von Pepe Romero.

Erkenntnisse der letzten 8 Wochen:
In Zeiten aktivsten Tourlebens muss ich ab jetzt tatsächlich mit vorprogrammierten Posts arbeiten, es ist nicht immer sicher, daß man in der jeweiligen Zeitzone,wann man möchte, stabiles schnelles Internet hat - und es gibt auch Zugangssperren. In Pakistan z.B. kam ich nicht auf Youtube, Zugang wäre nur über Proxyumleitungen möglich gewesen.

Und mein persönliches Nutzerverhalten?
FB habe ich nicht auf dem Handy, gucke daher nur ab und zu über das Laptop rein, poste wenn nur über den Seitenmanager. Mein so hoch geschätztes Google+ gerät komplett aus dem Sichtfeld. Twitter rufe ich immer auf, sobald ich irgendwas wie WIFI habe, es ist eben auch meine Zeitung. Und sobald die Bandbreite stimmt, Instagram natürlich, es gibt immer wieder unterwegs gutes freies WIFI, zum Beispiel langt die kostenlose Verbindung am Frankfurter Flughafen sogar für Periscope.

Logische Analyse: Mobil gewinnt!
Alles, was sich komplett entspannt am Smartphone machen lässt, ist auch auf Tournee meist stressfrei möglich. Größere Artikel oder Links, die ausführlicherer Beschreibung oder zusätzlicher Recherche benötigen, sollte man vorbereiten.
Und Tools wie das automatische Weiterteilen von Instagram auf vielerlei andere Plattformen können sehr helfen, wenigstens scheinbar präsent zu bleiben.

Und wenn gar nichts mehr geht?
Strom, Strom, Strom.... vorher an Adapter denken!!!! ( Für Sie getestet,hüstel)
Zuhause danach sicherheitshalber die Passworte aller benutzen Plattformen ändern .
Und wenn man tatsächlich an einem Ort ohne jegliche Verbindung zur Außenwelt landet, es einfach mal tiefenentspannt genießen, wie viel Zeit plötzlich da ist, wenn man nicht dauernd mit diesem Internet beschäftigt ist....


Mein persönlicher Startbildschirm:




Mittwoch, 17. Juni 2015

10 Tipps: Instagram für klassische Musiker

Noch eine Plattform?
Da hat man doch gerade gelernt, daß man gefälligst eine Facebookseite zu haben hat- und manch Mutige bespielen sogar auch noch Twitter oder Google+ , da kommt der scheinbar nächste Hype...
Bei Germany's Next Top Model ging es neulich in deren "Social-Media-Schulung" nur noch um Instagram, Bilder aus Accounts von Promis landen in der Presse, selbst Selfie-Books gibt es. #staun
Nun aber mal ernsthaft: In der zurzeit laufenden zweiten Internetphase ( alles wird mobil) ist Instagram die erste genuin mobile Plattform, die sich ernsthaft durchgesetzt hat.
Und was teilen wir Musiker am liebsten?
BILDER: Vom Konzertsaal, von unseren Instrumenten, von unseren Reisen, aus unserem Übzimmer, von unseren Bühnenklamotten, mit lieben Kollegen etc plus kurze Musikschnipsel, also genau der perfekte Content für Instagram.

Ich selbst habe Instagram eher halbherzig "mitgenommen", habe es als Station zum kinderleichten Weiterteilen von Bildern gesehen und zum Gucken, wie die Kollegen es so nutzen. Es dümpelte eher vor sich hin... bis ich dank meiner Duokollegin und bekennenden Instagrammerin Lydia Maria Bader die Macht der Hashtags verstanden habe:
Es gibt nicht nur die Personensuche, sondern eben auch die nach Hashtags und das Ganze hat sich zu einer kraftvollen internen Suchmaschine entwickelt: Kosmetika, Kochrezepte, jegliche Form von Produkttest lässt sich finden, beim Einkaufen kann zu fast allem via Hashtagsuche gecheckt werden, was die Instagram-Community dazu zu sagen hat. Unter vielen Postings stehen deswegen ganz Hashtag-Herden und man selbst gibt so vor, in welchem Kontext man gefunden werden möchte.

10 Tipps:
1) Nutze Deinen Klarnamen- oder Deinen Twittnick und gib Deine Homepage in der Beschreibung an ( zur Sicherheit zum Impressum?)
2) Folge Deinen Kollegen, Freunden etc , Stichwort: Namenssuche
3) Poste nicht nur geschönte "Neidphotos", auch Schnappschüsse
4) Weiterteilen für Facebook-Fanpage , Twitter, VKontakte etc aktivieren, so kann man unterwegs auch über alle Kanäle Lebenszeichen geben
5) Antworte auf Kommentare und kommentiere
6) Sei großzügig mit Herzchen, auch Deine Kollegen freuen sich, wenn ihre Bilder wahrgenommen werden
7) Es gibt einen Kosmos von Apps rund um Instagram: Ich persönlich nutze Repost zum Weiterteilen der Bilder anderer und Sounds, um eigene Soundcloud-Schnipsel zu teilen (Noch andere Vorschläge? Tipps willkommen!)
8) Tagge Dich und andere in den Bildern (aber bitte nur die, die wirklich darauf zu sehen sind!!!!), damit die Beiträge in der Personensuche landen
9) Tagge den Ort
10) Benutze Hashtags!!!!!!!!!
Aber bitte die Hashtag-Herde ( alles über 10-20 kann surreal werden, also lieber effektiv denken) erst einfügen, nachdem Du das Bild mit anderen Netzwerken geteilt hast. Bei Twitter gibt es die Zeichenbegrenzung und zum Beispiel auf Facebook werden viele Hashtags eher noch mit Befremden wahrgenommen ( Stichwort: sich dem Stil einer Plattform anpassen), daher empfiehlt sich Vorgehen in zwei Schritten: Bild mit kurzer Beschreibung posten und weiterteilen, danach in "Bearbeiten" die Hashtags ergänzen. Manche packen die Hashtags auch in die Kommentare, das wirkt aber eher abschreckend, wenn man dort ja eigentlich Kommunikation erwartet

So, jetzt steht dem Ganzen eigentlich nur noch eines im Wege: Früher oder später im Monat gedrosseltes Datenvolumen vieler Mobilfunkverträge!

Montag, 1. Juni 2015

Vertrauen-Respekt-Liebe

Indieklassiker knüpfen mit allen SocialMedia-Aktiviäten drei wichtige Verbindungen (habe da mal ein paar scheußliche Denglischausdrücke erfunden):

M2E
Musiker zu Einkäufer, wobei ich hier bewußt nicht nur Veranstalter sage: Auch Journalisten, Blogger, Kritiker, jegliche Interviewpartner und Autoren überprüfen uns im Netz, hier gilt es also seriös und zuverlässig die eigene Arbeit darzustellen und auch zu zeigen, daß man als Musiker "seinen Anteil" tut. Wir sind ein Team mit allen, die uns engagieren, interviewen oder über uns schreiben, Stichwort: Vertrauen!

M2K
Musiker zu Kollegen: Niemals zu unterschätzen ist die meinungsbildende Kraft von Kollegen. Im "Flurfunk" werden Empfehlungen für Engagements,Lehrstellen etc. ausgesprochen, Schüler können die eigenen Aufnahmen oder Konzerte ans Herz gelegt werden, in der Gitarrenszene sind viele Kollegen auch Veranstalter, oft sind mehr oder weniger sichtbar Kollegen auch die Entscheider im Hintergrund für Konzertreihen. Selbstüberschätzung, Egospam und die anderen abwertendes Verhalten sind da die ultimativen Fehler in der Selbstdarstellung im Netz. Man möchte mit Respekt behandelt werden, also sollte man sich selbst so verhalten.  Ich persönlich schreibe auch gerne über die Arbeit von Kollegen- und denke dabei komplett konkurrenzfrei und ganz langfristig als "Team Klassische Musik", Stichwort: Respekt!

M2F
Musiker zu Fans: Was wären wir ohne unsere Fans??? Damals vor diesem Internet war es kaum möglich, eine Fanbase aufzubauen, bevor man nicht dank M2E und M2K sichtbar war, heute sind Karrieren möglich, die im Internet starten oder davon massiv gepusht werden. Hier sollte man also jede Interaktion wertschätzen und nie vergessen, daß die Menschen dort hinter den Bildschirmen diejenigen sind, die dank ihrer Liebe zur Musik unsere professionelle Leben möglich machen.
Stichwort: Liebe!

Also eine kleine Anregung beim Posten egal wo im Netz:
Seid Ihr Euch bewußt, wann Ihr was für welche Zielgruppe schreibt?

Sonntag, 17. Mai 2015

Noch ein Blog??????

Warum noch ein Blog?
Ich schreibe ja schon auf englisch über reine Gitarrenthemen auf meiner Homepage , aber da passen alle Anmerkungen zu Social Media und speziell zur deutschen Kulturszene etc nicht hin!
Ausgelöst jetzt durch den letzten Twittwoch ist mir klargeworden, daß ich auch eine "Spielwiese" auf deutsch haben möchte!
Es gibt immer wieder so viel zu sagen, das nicht in einen schnellen Tweet passt oder nicht nach ein paar Tagen in den unendlichen Weiten von Facebook verschollen sein sollte.
Und die Resonanzen aus den unterschiedlichsten Ecken auf den Mitschnitt vom Twittwoch zeigen mir, daß es zwar im Verhältnis zu meinen Musikvideos eine kleine Zahl an Zuschauern hat, aber diese 100% genau wußten, warum sie es sehen wollten.
Danke Euch allen!
Also, eh voilà!!